Tina und die bunten Drachen

Musik: Opener Musik

Kinderstimme: Der Avalino Kinderpodcast! Geschichten von und mit Kindern.

Hintergrund: Waldatmosphäre, Vögel piepsen, der Wind fährt leicht raschelnd durch die Bäume

Lino: Oh, ist das schön hier.

Hintergrundgeräusche: planscht im Wasser, taucht und prustet. Enten schnattern, Wasser gurgelt leicht

Lino: Da ist einer, da ist noch einer. Ooh, ganz viele!

Inka: Lino ? Lino? Was machst du denn da in dem Teich?

Lino: Tauchen und planschen mit bunten Drachen.

Inka: Mit bunten Drachen?

Lino: Ja, guck doch mal: Der ist ganz blau. Und da ist einer, der hat einen orangenen Bauch und der da, der hat schwarze Flecken. Und schnell sind sie. Huuiii!

Inka: Ja, stimmt, die sehen ein bisschen aus wie kleine Drachen. Sie heißen aber Bergmolche, und genau um die geht es heute. Und es geht um Tina. Die weiß nämlich ziemlich viel über diese kleinen Tiere. Hallo, erst einmal an alle, die geradezu hören, wie schön, dass ihr dabei seid bei „Der Avalino Kinderpodcast“. Bei uns hört ihr Geschichten von und mit Kindern. Ich bin Inka und an meiner Seite, wenn er nicht gerade im Teich rumspringt, ist Lino. Mein kleiner Freund, der in jeder Folge mit dabei ist und sich die spannenden Geschichten mit euch zusammen anhört. Lino, kommst du rein?

Lino: Auf dem Weg! (matschende Schritte, Lino stapft aus dem Teich)

Inka: Sehr gut. Ich möchte die und euch nämlich jetzt unsere Gäste in Tina vorstellen.

Tina (Gästin): Hallo, ich bin Tina. Ich bin zwölf Jahre alt, und meine Lieblingstiere sind Hunde. Und natürlich auch Bergmolche.

Inka: Also, Tina liebt Bergmolche. Bergmolche sind Amphibien. Man kann aber auch Lurche sagen. Das sind Tiere, die erst im Wasser leben, wenn sie klein sind. Und wenn sie älter werden, dann können Sie auch an Land leben. Und weil wir jetzt immer noch nicht wissen, wie sie ganz genau aussehen…

Lino: … wie kleine, bunte Drachen!

Inka: Ja, auch Lino. Aber Tina beschreibt uns ihre Lieblingstiere jetzt noch mal genauer.

Tina (Gästin) : Also Bergmolche sind nicht wirklich groß. Sie sind circa - man kann das sehr gut vergleichen mit einer Hand Innenfläche zum Beispiel - so groß sind die circa, also als erwachsenen Tiere. Und vom Aussehen her haben sie meistens so einen orangefarbenen, hellen Bauch, und auf dem Rücken sind sie halt so dunkel bläulich. Und die Männchen, die kann man gut daran unterscheiden, dass sie halt auf dem Rücken so ein gelblichen Strich haben. Und daran kann man halt unterscheiden, ob es halt Weibchen oder Männchen sind.

Lino: Einen orangenen Bauch also, den hätte ich auch gerne. Dann wäre ich noch bunter und auch so schön bunt wie ein Bergmolch.

Inka: Nicht, dass man sich dann noch mit einem verwechselt, Lino. An dem orangenen, manchmal sogar fast rotfarbenen Bauch der Bergmolche kann man ganz schnell erkennen, ob es eben ein Bergmolch oder ein anderer Lurch ist. Und ihr werdet gleich merken, wie gerne Tina die Bergmolche hat. Ich habe sie nämlich gefragt, wie denn ein Bergmolch so drauf ist also, was er für einen Charakter hat.

Tina (Gästin): Also der Charakter von einem Bergmolch ist natürlich erst mal… also … sie sind schön, sehr süß und so und ansonsten sie halt auch sehr zahm würde ich es jetzt fast sagen. Also, natürlich schwimmen Sie mal weg oder so. Aber es gibt schon scheuere Tiere, und sie sind schon sehr süß und zahme Tiere, ja.

Inka: Und wenn ihr auch mal die süßen Bergmolche in der Natur entdecken wollt, dann sucht er auch hier bei uns in Deutschland zum Beispiel, am besten in kühlen Wäldern im Frühjahr.

Tina (Gästin) : Bergmolche Leben, meistens so im Wald oder so an Wiesen und halt dann auch im Wasser, so an Bächen. Im Winter sind sie meistens an Land und verstecken sich halt unter Stein, Ästen oder sowas, weil sie halt nur immer, wenn sie quasi ihre Eier ablegen oder, wenn sie sich paaren, dann sind sie immer nur um Wasser. Und ich sage das jetzt mal in Monaten: Sie fangen so ungefähr Mitte März an oder Anfang März schon, also um die März rum und gehen dann meistens so. Im September oder Oktober gehen sie dann an Land wieder.

Inka: Ihr hört schon Wasser ist total wichtig für die Bergmolche, denn nur dort können sie sich vermehren, also ihre Eier ablegen, aus denen dann die Larven schlüpfen. Und jetzt kommt Tina ins Spiel. Tina hat sich nämlich ziemlich große Sorgen um ihre Lieblingstiere gemacht, weil die immer weniger gute Wasserstellen finden.

Lino: Ähm, weil es immer trockener wird auf unserer Erde?

Inka: Ja, genau das ist einer der Gründe. Und auch, weil ihnen immer mehr Platz fehlt, also zugeschüttete Wasserflächen oder Waldwege oder Straßen, die gebaut werden. Da bleibt einfach nicht mehr viel Platz für die Bergmolche. Und klar, es wird immer wärmer auf unserer Erde. Das weiß auch Tina und wollte den Bergmolchen deswegen helfen.

Tina (Gästin): Ich habe halt auch generell Bergmolche ausgesucht, weil ich ihnen halt einfach helfen wollte, weil sie halt für die Paarung ja das Wasser brauchen. Und im Moment oder in den letzten Jahren ist ja sehr viel Klimawandel und so, weshalb auch viele Wasseraustrocknungen sind und waren. Deswegen haben sie ja nicht mehr immer so die Gelegenheiten, sich fortzupflanzen oder halt zu vermehren. Und deswegen wollte ich Ihnen halt helfen, damit sie in den nächsten Jahren auch sich mehr vermehren können und halt auch noch an dem Leben Spaß haben und so.

Lino: Spaß haben ist immer gut. Wie sieht denn so ein spaßiges Leben von einem Bergmolch aus?

Inka: Also Tina beschreibt es so.

Tina (Gästin): Also das Leben von einem Bergmolch ist halt manchmal vielleicht ein bisschen schwer, da sie natürlich auch Feinde haben, die zum Beispiel versuchen, sie zu essen oder so. Aber wenn Sie keine Feinde haben, dann haben Sie eigentlich ein sehr ruhiges Leben, nenne ich es jetzt mal. Da sie halt eigentlich viel im Wasser sind, aber auch viel im Land und am Land können sie sich natürlich verstecken und so. Und im Wasser schwimmen sie halt oder gleiten immer auf dem Wasser. Und das macht ihn, denke ich mal Spaß.

Lino: Das glaube ich.

Inka: Und wusstest du - und ihr alle auch - dass Bergmolche und andere Lurche sogar Wasser über die Haut aufnehmen können und deswegen niemals so wie wir trinken müssen?

Lino: Wie praktisch ist das denn bitte? Sag mal, Inka, was hat denn so ein kleiner bunter Wasserdrachen noch für Feinde, also außer euch Menschen jetzt?

Inka: Mh, gute Frage,Lino. Diese hier zum Beispiel.

Tina (Gästin): Also manchmal haben sie halt Feinde im Wasser, aber auch an dem Land. Also so zum Beispiel Fasane oder manchmal Füchse. Oder halt andere Tiere

Inka: … oder auch Feinde wie Fische oder Schlangen. Also Bergmolche haben eine super wichtige Rolle im Nahrungsnetz der Natur. Sie werden gefressen. Ja, das stimmt. Aber sie fressen auch selbst viele Insekten. Das ist ein total gutes Gleichgewicht für die Natur.

Lino: Okay, Bergmolche sind wichtig und niedlich, aber sie haben wenig Platz, weniger Wasser und Feinde in der Natur. Aber was hat Tina denn jetzt dagegen gemacht? Hat sie eine.. eine Abschreckung Anlage für Feinde gebaut oder was?

Inka: Eine Anlage ja, aber nicht zum Abschrecken, sondern mehr zum Einladen der Bergmolche.Tina hat eine kleine Anlage in die Erde in ihrem Garten gebaut, mit viel frischem Wasser drin, sodass die kleinen Bergmolche sich wohlfühlen und ihre Eier dort ablegen können. Und so sieht das Ganze aus.

Tina (Gästin): Also die Anlage hat halt in der Mitte einen Topf, sage ich jetzt mal und an zwei Seiten sind jeweils zwei, und auf der anderen Seite sind drei Rohre, und die gehen halt dann zu einer Quelle, und da fließt dann halt immer frisches Wasser rein. Und so kann man sich das dann vorstellen, dass quasi die Anlage zum Beispiel Arme hat und die Arme gehen halt in die Richtungen. Und ja, genau.

Lino: Ooii, das ist ja wie ein Hotel für kleine bunte Drachen.

Inka: Ganz genau! Dahin können sie sich zurückziehen, auch wenn sie sonst im Wald kein Wasser finden. In Tinas Bergmolche Hotel gibt es immer frisches, kühles Wasser. Und die Bergmolche, die können dann dort machen, was sie wollen.

Tina (Gästin): Ist halt unterschiedlich, ob die Bergmolche mehr in den Rohren sind oder mehr in der Mitte. Also natürlich gehen sie dann oder halt schwimmen sie dann mal durch die Rohre oder mal in der Mitte in dem Fass. Aber das ist natürlich den Bergmolchen überlassen, wo sie halt gerne sein möchten. Aber in der Mitte also wo das Fass ist, haben wir natürlich auch einen kleinen Baumstamm, also so einen Ast hingelegt, dass sie, wenn sie dann an die Wasseroberfläche möchten oder raus möchten, können Sie dann gerne halt da hochklettern, ja.

Inka: Sie können kommen und gehen, wann sie wollen. Und vor allem legen sie dann dort in aller Ruhe ihre Eier ab. Toll, oder?

Lino: Richtig toll! Dafür hat Tina übrigens auch schon einen ziemlich großen Preis gewonnen, den KiKA Award vom Kinderkanal von ARD und ZDF. Und wenn ihr mal einen Bergmolch in der freien Natur finden solltet, dann hat Tina noch einen Tipp für euch. Was man dann machen sollte oder auch, was man lieber nicht machen sollte.

Tina (Gästin): Also nicht sollte man machen, sie zum Beispiel mitnehmen mit nach Hause. Also natürlich fühlt man sich dann besser, dass man ihnen quasi hilft. Aber lieber sollte man sie nicht mitnehmen und sie einfach in der Natur halt liegen lassen. Da, wenn sie zum Beispiel halt mitgenommen werden, da sie sich dann hier nicht so gut verstecken können. Und machen könnte man, wenn man sie zum Beispiel auf der Straße oder auf der Wiese findet, man könnte sie zum Beispiel vorsichtig mitnehmen und sie an einen Wald setzen, weil sie sich dann natürlich schneller verstecken können auch vor Feinden. Oder halt so anWasserstellen.

Lino: Okay, gut, meine bunten Drachenbergmolche.Freunde waren ja vorhin schon zum Glück im Wasser. Ich glaube, ich gehe gleich noch mal zu ihnen.

Inka: Mach das! Also ich finde, Tina hat was ganz schön, Cooles und Beeindruckendes geschafft, so eine Wasseranlage für Bergmolche in den eigenen Garten zu bauen, um den kleinen Tieren zu helfen, finde ich super. Und wenn ihr auch eine Superidee habt oder was Ausprobieren oder was Bauen wollt oder was auch immer vorhabt, dann sagt Tina: Macht das doch einfach.

Tina (Gästin): Also man muss halt erst einmal an sich glauben und auch an seinen Ziele glauben. Und dann ja, da muss man halt einfach das machen, was man denkt, was man halt auch möchte. Und so. Und dann schafft man schon!

Hintergrund: Ganz kurze Musik

Inka: Danke, liebe Tina, dass Du bei der Avalino Kinderpodcast dabei warst.

Lino: Und Liebe Grüße an die bunten Drachen, also die Bergmolchis!

Musik: Jingle Avalino Kinderpodcast setzt ein

Inka: Und noch ein kleiner Tipp von uns am Ende. Richtig tolle Mitmachprojekte in unserer Natur findet ihr übrigens auch bei NAJU. Also N, A, J, U. Das ist die Naturschutzjugend im Naturschutzbund. Auf der Internetseite, da gibt es viele tolle Ideen für alle Kinder von sechs bis dreizehn Jahren. Vielleicht ist da ja auch für euch was mit dabei. Also wir hören uns hoffentlich in der nächsten Folge wieder! Bis zum nächsten Mal.

Musik: Marimba setzt ein, Enten Schnattern, Wasser gurgelt

Inka: Ähm, Lino, Du bist ja noch gar nicht im Wasser?

Lino: Mh, ich gucke mir die bunten Drachen lieber hier vom Ufer aus an. Ist vielleicht besser so.

Inka: Aah, damit du sie nicht störst, meinst du?

Lino: Naja, sie legen ja vielleicht gerade ihre Eier.

Inka: Stimmt. Ist vielleicht wirklich besser so.

Lino (flüstert): Ich schleiche mich jetzt auch weg.

Inka (flüstert): Aber wohin denn?

Lino: Ich will was bauen. Ein Otter-Einhorn-Wasser-Hotel mit allem, was wir so brauchen. WasserBetten, Wasserschatz, Wasserdisco. Ich düse los.

Inka: Ok. Und ihr, macht es gut.

Musik: Outro Musik

Kinderstimme: Der Avalino Kinderpodcast